24.09.2022
Vortrag Karl Ubl
Das Kloster an dieser Stelle errichten
Vortrag
Karl Ubl
Die Gründung des Klosters Corvey:
ein Monument der Versöhnung von Franken und Sachsen
In Corveyer Handschriften aus dem 10. und 11. Jahrhundert wird berichtet, wie Karl der Große seine Kriegsstrategie gegen die Sachsen änderte: ‹Er überlegte hin und her, wie der Stamm auf den rechten Weg zu führen sei. Und er zwang ihn teils durch sanfte Überredung, teils durch kriegerische Attacken dazu›, vermeldete Widukind von Corvey. Der Kaiser bestimmte, daß die sächsischen adligen Geiseln und Gefangene im Kloster Corbie leben und unterrichtet werden sollten. Von dort wurde zunächst 815 Hethis gegründet und dann 822 Nova Corbeia im Weserbogen. Am 6. August wird der Platz gefunden, sie ‹nahmen die Meßschnur, schlugen Pflöcke ein und begannen auszumessen, erst natürlich die Kirche›, am 26. August wird der Ort geweiht und ein Kreuzesbanner aufgerichtet. Am 25. September ‹brachen sie mit ihrer ganzen Habe von der Stätte auf, an der sie bis dahin gewohnt hatten›, schreibt ein Corveyer Mönch in der ‹Translatio Sancti Viti Martyris›.
Karl Ubl, Professor für Mittelalterliche Geschichte, wird zur Bedeutung Corveys und der Gründung von Corvey im Kontext von Karls des Großen Bildungspolitik, der Karolingischen Renaissance, sprechen.
