Via Nova: Lesung & Konzert: Gedeck, de Maestre

Via Nova: Lesung & Konzert: Gedeck, de Maestre

Sonntag, 3. September 23

11.00 Uhr, Schloß Corvey, Kaisersaal

 

Lesung und Konzert

Martina Gedeck

Das Zärtliche und Unerhörte benennen

Gedichte und Prosa von Bettina von Arnim, Oscar Wilde, Else Lasker-Schüler, Novalis, Albert Camus, Josef von Eichendorff, Leconte de Lisle

 

Xavier de Maistre Harfe

Claude Debussy, Arabesque No.1

Franz Liszt, Le Rossignol

Francisco Tárrega, Recuerdos de la Alhambra

Henriette Renié, Ballade Fantastique sur le cœur révélateur

Claude Debussy, Clair de Lune

Henriette Renié, Légende sur les Elfes de Leconte de Lisle

 

Ohne Licht und Schatten, Sonnenstrahl und Mondzyklus, Wind und Wasser würde kein Garten gedeihen. Der Garten an diesem Morgen ist ein poetischer Ort, an dem sich Himmel und Erde begegnen, ein transzendenter Ort, der die Grenze zum Jenseits aufbricht, ein Ort des Traums und der Phantasie. Musik und Text verbinden sich kunstvoll in dieser Matinee, die auf eine Idee von Martina Gedeck zurückgeht. Besonders am Herzen liegt ihr die Zusammenarbeit mit Musikern, und so nimmt Xavier de Maistre das gesprochene Wort auf und übersetzt es in den reichen Harfenklang. ‹Freunde, der Boden ist arm, wir müßen reichlichen Samen Ausstreun, daß uns doch nur mäßige Erndten gedeihn›, schreibt Friedrich von Hardenberg (1772 – 1801), der sich für seine ersten ‹litterarischen Sämereyen› den Namen ‹Novalis› – der Neuland Rodende – zulegt. Die Suche nach der berühmten blauen Blume der Romantiker ist für ihn eine literarische Gedankenfolge, die immer den Leser einbezieht und aktiviert. Die blaue Blume ist das Symbol romantischer Poesie, der Sehnsucht nach dem Unendlichen, Chiffre für ein Leben in und aus der Phantasie gegen die alltägliche Wirklichkeit. Einhundert Jahre nach Novalis verfaßt Oscar Wilde sein Märchen, was so romantisch beginnt, wird zu einer Parabel über Liebe und Enttäuschung. Charles Marie Leconte de Lisle (1818 – 1894) erzählt vom ‹süßen› Liebestod unter Elfen – ‹bedeckt von Thymian und Lorbeer›. Die Erzählung fand 1901 ihren Nachhall in der bezaubernden ‹Légende sur Les Elfes› für Harfe von Henriette Renié, einer gleichermaßen bedeutenden Harfenistin wie begabten Komponistin. Martina Gedeck, gefeierte Schauspielerin, ist bekannt als hervorragende Interpretin literarischer Texte. Dafür wurde sie u. a. mit dem Orden Chevalier des Arts et des Lettres ausgezeichnet. Zuletzt brillierte sie in dem preisgekrönten Episodenfilm ‹Wunderschön› (2022). Der Franzose Xavier de Maistre ist der wohl berühmteste Harfenist der Welt und einer der kreativsten und eindrucksvollsten Musiker seiner Generation, er möchte unbekannte Werke im Konzertkanon etablieren und adaptiert Kompositionen für die Harfe. Als Solist konzertiert er regelmäßig in den bedeutenden Konzerthäusern Europas, Japans und der USA. Xavier de Maistre ist auf den weltweit größten Festivals wie dem Schleswig-Holstein Festival, Salzburger Festspielen, Rheingau Festival, Wiener Festwochen, Verbier Festival, Styriarte und Mosel Festwochen ein gern gesehener Gast.

 

Eintritt 35 / 30 / 25 €

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Telefonservice: 05231 570150