Bibliotheken

Bibliotheken

Insgesamt drei Bibliotheken wurden über die Zeit in Corvey aufgebaut. Zunächst waren es Mönche und Äbte des Mittelalters, die Bibeln und Geschichtstexte handschriftlich und kunstvoll kopierten. Zuletzt sammelte Hoffmann von Fallersleben als Bibliothekar des I. Herzogs von Ratibor in Corvey den Buchschatz der Barock- und Biedermeierzeit. So entstand eine der größten Privatbibliotheken Deutschlands, die bis heute vollständig erhalten ist und in Corvey besichtigt werden kann.

KLOSTERBIBLIOTHEK DES MITTELALTERS

Das ehemalige Benediktinerkloster besaß in seiner Blütezeit vom 9. bis 12. Jahrhundert eine bedeutende Schreibschule (Scriptorium) und eine damals schon viel beachtete Bibliothek mit herausragenden Objekten der Buch- und Schreibkunst. Die Corveyer Mönche pflegten mit Vorliebe die antiken Schriftsteller.

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde die berühmte Abschrift der Tacitus-Annalen aus Corvey  gestohlen. Papst Leo X. gelangte in den Besitz der Abschrift. Heute befindet sie sich in der Biblioteca Medicea Laurenziana in Florenz.

DIE KLOSTERBIBLIOTHEK DES BAROCK

Dem Corveyer Abt Maximilian von Horrich (1714-1721) ist es zu verdanken, dass in der Barockzeit ein neue Bibliothek aufgebaut wurde und im 17. und 18. Jahrhundert über eine qualitätsvolle Sammlung verfügte. Nach der Säkularisation im Jahre 1803 wurden viele Bücher aus Corvey geraubt, entwendet und in alle Winde verstreut. Die meisten Bücher sind aber in Paderborn, Marburg und anderen Bibliotheken erhalten.

FÜRSTLICHE BIBLIOTHEK CORVEY

Die dritte Bibliothek in Corvey, die Fürstliche Bibliothek aus dem 19. Jahrhundert ist ohne nennenswerte Verluste erhalten.

Der Dichter und Germanist August Hoffmann von Fallersleben (1798-1874), welcher seine letzten Lebensjahre als Bibliothekar des I. Herzogs von Ratibor in Corvey verbrachte, prägte das Profil der Bibliothek entscheidend, indem er wertvolle Einzelwerke, Pracht- und Ansichtenbände anschaffte. Auch virtuell ist die Sammlung heute nutzbar.