28.08 - 13.09.2026
Via Nova Kunstfest Corvey 2026
Tout Moun Se Moun
an 3 Wochenenden: 28. August – 13. September 2026
Lesungen, Konzerte, Vorträge, Gespräche
Das nächste Motto ‹Tout Moun Se Moun› besagt, dass jeder Mensch ein Mensch ist, dass wir vor dem Gesetz alle gleich sind und dass kein Menschenleben wichtiger ist als ein anderes. Der Untertitel aus einer Schrift von Marie de Gournay lautet ‹Nichts ähnelt dem Kater auf der Fensterbank mehr als – die Katze›.
Ausgangspunkt wird die von dem Corveyer Mönch Agius geschriebene Vita der ersten Äbtissin von Gandersheim sein. Agius zeichnet ein sehr ansprechendes Bild einer frommen und sanftmütigen Klosterfrau und betont das gemeinschaftliche Leben ohne Hierarchie im Kloster. Respekt und Resilienz sprechen aus der Vita: ‹wunderbar war ihre Liebe, unbegrenzt ihre Demut, unerschütterlich ihre Geduld›. Weiter dient auch die Fürstliche Bibliothek als Schatzkammer, denn hier finden sich die Werke von u. a. Louise Labé neben zum Beispiel ‹1001 Nacht›.
Das Programm befragt das Menschenbild in verschiedenen Zeiten und ruft zur Wachsamkeit und Verantwortung auf. Das Frauenbild aus unterschiedlichen Zeiten und Kulturen wird vorgestellt und die Rolle und die Stellung der Frauen, wie sie ihnen von der Gesellschaft zugewiesen wird/wurde, wird beleuchten. Das Programm ist offen für die Vielheit und Gesamtheit und Widersprüchlichkeit des Lebens. Es umfasst Monologe und Dialoge in szenischen Lese-Theaterabenden, Briefe und Beschreibungen, Lyrik und Romane, Korrespondenzlesungen und Exkursionen, Musik aus unterschiedlichen Epochen und Weltgegenden und möchte ein vielfältiges Staunen ermöglichen.
Es hat sich in den Jahren seit Beginn des Via Nova Kunstfestes 2018 gezeigt, dass die Handschriften aus dem 1200jährigen Corveyer Skriptorium, von denen das jeweilige Jahresmotto seinen Ausgang nimmt, wie ferne Spiegel – oft auch perspektivisch gebrochen – auf heutige relevante kulturell-ethische und gesellschaftlich-philosophische Themen fungieren. Unser Ziel ist es, einen fruchtbaren Dialog mit dem historischen Erbe zu führen und ein vielseitiges Publikum dafür zu begeistern. Es gibt inzwischen schöne Kooperationen mit dem Höxteraner Kaiser Wilhelm Gymnasium, dem Internat Solling und auch der Realschule in Lügde. Das Kunstfest ist ein Teil des regionalen Allerland-Projektes ‹Starke Worte – starke Orte›, das das Demokratieverständnis durch Kultur stärken möchte.
Weitere Informationen folgen.
Das Programmheft kann hier bestellt werden.
