VIA NOVA Lesung Hier spricht Nawalny
Sonntag, 7. September 2025, 11.00 Uhr, Schloss Corvey, Kaisersaal
Lesung
Katja Kolm und Michael Maertens
Hallo, hier spricht Nawalny
Musik
Aus: Johann Sebastian Bach Kunst der Fuge BWV 1080
eingespielt von Grigory Sokolov, Sankt Petersburg 1978—1981, Opus 111 / naÏve
Alexej Nawalnys Briefe aus dem Gefängnis sind zu einem speziellen literarischen Genre geworden, in dem einer der berühmtesten politischen Gefangenen als nüchterner Analytiker, als leidenschaftlicher Prophet, strenger und ironischer Ankläger und liebender Ehemann auftritt. Er seziert die russische Regierung, beschreibt die Bedingungen in Gefängnissen, unternimmt Ausflüge in die Geschichte und teilt persönliche Erfahrungen. Sein briefliches Vermächtnis erzählt die Geschichte des russischen Widerstands und wie man unter unmenschlichen Bedingungen Menschlichkeit bewahrt. Der Oppositionelle Nawalny wurde 2020 Opfer eines lebensgefährlichen Nervengiftanschlags, kehrte 2021 zurück nach Russland und brach am 16. April 2024 nach jahrelanger Misshandlung in einem sibirischen Gefängnis tot zusammen.
Die österreichische Schauspielerin Katja Kolm begann 2021 Alexej Nawalnys Gefängnisschriften zu sammeln. Nach langer Vorbereitung, angetrieben von dem Wunsch, diese bemerkenswerten Texte dem deutschsprachigen Publikum nahezubringen, wurde die Lesung ‹Hallo, hier spricht Nawalny› bei den Salzburger Festspielen 2024 mit freundlicher Genehmigung von Julia Nawalnaja und Unterstützung von Marina Davydova uraufgeführt. Die ausgewählten Schriften fallen in den Zeitraum von September 2020 bis Februar 2024.
Michael Maertens liest die Texte von Alexej Nawalny und Katja Kolm jene von Julia Nawalnaja. ‹Nawalnys Texte sind ein Vermächtnis, erschütternde Dokumente des Widerstands, der Zeitgeschichte, aber auch Dokumente der Willenskraft und der Liebe›, schreibt die Süddeutsche Zeitung und der NDR ergänzt: ‹Katja Kolm und Michael Maertens schaffen es, diesen Mann greifbar zu machen. Es ist tief ergreifend und inspirierend. Putin ist für Nawalnys Tod verantwortlich, aber eins schaffte er nie: Er hat ihn nie gebrochen.›
Idee, Konzept und Textauswahl: Katja Kolm
Übersetzung und deutsche Bearbeitung: Katja Kolm und Isolde Schmitt
Dank an Grigory Sokolov, Nadia Zhdanova (Artists & Production Manager),
Marina Davydova, Markus Hinterhäuser, Salzburger Festspiele, Lilia.
Eintritt: 35 / 30 / 25 €, das gesamte Wochenende 140 / 125 €
Für Jugendliche und Erwachsene bis 25 Jahre ist der Eintritt zur Matinee frei, eine Reservierung ist erforderlich
Per E-Mail: [vianova@corvey.de]