VIA NOVA Lesung Harzer, Galic, Loibl & Konzert

VIA NOVA Lesung Harzer, Galic, Loibl & Konzert

Sonntag, 14. September 2025, 11.00 Uhr, Schloss Corvey, Kaisersaal

Lesung mit Musik

Jens Harzer, Marina Galic und Thomas Loibl
Das Gilgamesh-Epos

Vision String Quartet 
Sätze aus
Edvard Grieg (1843 – 1907)
Streichquartett g-Moll, op. 27
Johannes Brahms (1833 – 1897)
Streichquartett Nr. 1 c-Moll, op. 5
Maurice Ravel (1875 – 1937)
Streichquartett F-Dur, op. 35

Florian Willeitner, Violine
Daniel Stoll, Violine
Leonard Disselhorst, Cello
Sander Stuart, Viola

Mit Pause

Die Entstehung des Epos um den sumerischen König Gilgamesh und Enkidu, den behaarten Jäger und Vertrauten der Tiere, geht auf das 3. Jahrtausend vor Christus zurück. Es ist das erste existentialistische Werk der Menschheit, von einem anonymen babylonischen Dichter auf Tontafeln gemeißelt, und ging in den Kanon der Weltliteratur ein. Die Ausnahmeschauspieler Jens Harzer, Marina Galic und Thomas Loibl lesen aus der Übersetzung von Raoul Schrott, die dem Stoff seine ursprüngliche sprachliche Frische und Lebendigkeit wiedergegeben hat. Die Geschichte von Gilgamesh ist nicht nur Spiegel einer frühen Zivilisation – angesiedelt im Land zwischen Tigris und Euphrat, wo Gelehrte die Schrift erfanden und erste Städte bauen ließen, sondern auch eine die Jahrtausende überdauernde Erzählung vom Ringen eines Mannes, der den Tod überwinden und das ewige Leben finden will. Der halbgöttliche König Gilgamesh, Herrscher von Uruk, regiert so tyrannisch, daß die Götter ihm einen Rivalen erschaffen: Enkidu, einen mächtigen Tier-Menschen. Gilgameshs und Enkidus Kampf endet jedoch unentschieden, und die beiden Männer werden Freunde. Gemeinsam überwinden sie den dämonischen Riesen Humbaba und den Stier des Himmels. Aus Rache lassen die Götter Enkidu sterben, und Gilgameshs weiteres Leben steht unter dem Zeichen seiner Auseinandersetzung mit dem Tod und der Suche nach Möglichkeiten, ihm zu entgehen. Gilgameshs Klage und Kampf ist ‹eine ungeheure Konfrontation mit dem Tod, die einzige, die den modernen Menschen nicht mit dem bitteren Nachgeschmack des Selbstbetrugs entläßt› (Elias Canetti).
Das Vision String Quartet präsentiert klassische Musik in einer außergewöhnlichen Interpretation – komplett auswendig, frei von Notenständern. Diese Unabhängigkeit verleiht ihrem Spiel eine beeindruckende Intensität und Ausdruckskraft. Die dramatische Wucht der Geschehnisse vor Enkidus Tod spiegelt sich im Musikprogramm der heutigen Matinee ebenso wie die Trauer Gilgameshs und seine Suche nach der Unsterblichkeit.

Eintritt: 40 / 35 / 30 €, das gesamte Wochenende 145 / 130 €

[Kartenbestellungen online]

Per E-Mail: [vianova@corvey.de]

Telefonservice: [05231 570150]