Programm

Programm

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Palmen und fruchtige Cocktails

Im Urlaub genießen wir gerne das Flair anderer Länder. Umso schöner, wenn man dazu gar nicht in die Ferne schweifen muss. Ein herrliches Sommeridyll finden Ausflügler zum Beispiel beim Gartenfest Corvey am UNESCO-Welterbe Schloss Corvey in Höxter. Vom 2. bis 4. August 2024 verwandeln holländische Gartenprofis, französische Gourmets, englische Antiquitätenhändler und skandinavische Gartenmöbeldesigner die ehemalige Benediktinerabtei in ein Gartenparadies mit internationalem Charme.

Für dieses Ereignis öffnet Seine Durchlaucht Viktor V. Herzog von Ratibor und Fürst von Corvey eigens seinen privaten Garten. Hier verbreiten allerlei Stauden und Kräuter, Palmen, toskanische Obstgehölze und Zitruspflanzen heitere Ferienlaune. Hobbygärtner, die den heimischen Garten auf Vordermann bringen möchten, finden Buchsbaum-, Ast-, und Heckenscheren und anderes Gärtnerwerkzeug. Stände mit Kaschmirmode aus Nepal und stilvollen Wohnaccessoires aus England reihen sich an solche mit liebevoll gearbeiteten Blumenkränzen aus der Region. Hier fachsimpeln die Besucher mit Grillexperten, dort sitzen sie neue Gartenmöbel probe, lauschen leise plätschernden Wasserspielen oder genießen an einem schattigen Platz einen fruchtigen Cocktail.

Die zahlreichen Leckereien kommen ebenfalls aus aller Herren Länder: Aus dem Elsass grüßt würzig duftender Flammkuchen, aus Österreich herzhafte Wurst und deftiger Speck, das Olivenöl stammt aus Griechenland, der Wein aus Frankreich und das Mandelgebäck aus der Toskana. Kein Wunder, dass der ein oder andere Besucher schon am nächsten Tag wieder hier urlauben mag.

[MEHR DAZU]

2. bis 4. August 2024

10–18 Uhr

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Sehr geehrtes Publikum!

Die Konzertreihe „Corveyer Sommerkonzerte 2022 präsentieren Stars von morgen“ thematisiert im Jahre 2022 die grandiose 1200-jährige Geschichte der Welterbestätte Corvey, deren Gründung auf das Jahr 822 zurückgeht. Jedes der 4 Konzerte orientiert sich an historischen Fixpunkten und füllt diese inhaltlich mit etablierten, teils weltberühmten Spitzenensembles, die auf „Stars von morgen“ treffen. Dabei werden Sie erneut junge Solisten erleben, die sich durch die erfolgreiche Teilnahme an bedeutenden Wettbewerben ausgezeichnet haben und schon auf eine beeindruckende Vita verweisen können.

Aufführungsorte sind der 1200 Jahre alte Johanneschor im Westwerk der Kirche, der Kreuzgang des ehemaligen Klosters und der Kaisersaal.

Seien Sie herzlich eingeladen zu großartiger Musik in grandiosen Räumen, dargeboten von Musikerinnen und Musikern der Extraklasse!

Prof. Martin Christian Vogel

Künstlerischer Leiter

 

Konzerttermine „Corveyer Sommerkonzerte 2022“:

Sonntag, 15. Mai 2022 um 17 Uhr

822 – Gründung des Klosters

ARD – Preisträgerin Violine im Dialog mit dem Vokalensemble „amarcord“

Das erste Konzert findet im original erhaltenen Johannischor des Westwerks statt und präsentiert Musik aus der Entstehungszeit und den folgenden Jahrhunderten mit dem weltweit renommierten Vokalensemble „amarcord“ aus Leipzig. Im Wechsel mit ihrem Gesang erklingt eines der berühmtesten und bedeutendsten Werke der musikalischen Weltliteratur, nämlich die Partita d-Moll für Violine allein von Johann Sebastian Bach. Diese wird auf der Kaiserempore gespielt von der Preisträgerin des diesjährigen ARD-Wettbewerbs Alexandra Tirsu.

 

Sonntag, 19. Juni 2022 um 17 Uhr
1622 – 1722 Zerstörung und Wiederaufbau

Marimba im Zwiegespräch mit Vokalensemble „Seicento vocale“

Die europäische Erfolgsgeschichte des Klosters endet zunächst mit der weitgehenden Zerstörung von Kirche und Kloster im 30-jährigen Krieg um 1622 und wird fortgesetzt mit dem erfolgten Wiederaufbau von Kirche und Kloster um 1722. Aus dieser Zeitspanne erklingt Musik im zweiten Konzert im Kreuzgang des Klosters mit dem Ensemble „Seicento Vocale“ (meist ehemalige Studierende der HfM Detmold), das sich in den vergangenen Jahren einen exzellenten Ruf in der Szene der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts erworben hat. Dieses Ensemble trifft Detmolder Studierende und 1. Preisträgerin des Im Oktober 2021 durchgeführten Internationalen Percussion/Marimba-Wettbewerbs “World Percussion Movement” Yu Hagihara.

 

Samstag, 2. Juli 2022 um 18 Uhr
1822 – 1000 Jahre Kloster Corvey

„Ältestes Streichquartett der Welt“ trifft auf Klaviervirtuosen

 Das dritte Konzert bezieht sich bei seiner Programmauswahl auf die beeindruckende und großartige 1000-jährige Geschichte des Klosters Corvey um das Jahr 1822. Fast auf das Jahr genau 1000 Jahre nach Gründung wurde das Kloster nach dem Tod des letzten Abtes säkularisiert und in das Schloss Corvey umgewandelt. Die Geschichte als Kloster fand sein Ende. In Reminiszenz an die 1000-jährige Klostergeschichte sollen im Konzert Gipfelwerke aus der Zeit um 1822 erklingen, Werke, die als zeitlose Höhepunkte der abendländischen Musikgeschichte bezeichnet werden können und in die DNA der europäischen Kulturgeschichte eingegangen sind. Es erklingen Werke Beethovens, so die letzte Klaviersonate op.111 von 1822 und das 1825 entstandene Streichquartett op.132.

Das Gewandhausquartett des Gewandhausorchesters Leipzig musiziert mit dem Gewinner des Internationalen Brahms – Klavierwettbewerbes Detmold 2021 Jonas Aumiller.

 

Sonntag, 17. Juli 2022 um 17 Uhr

2022 – 1200 Jahre Welterbe Corvey

Von Gregorianik bis Pop

Die Konzertreihe der Corveyer Sommerkonzerte beschließt das Ensemble „pop up“ aus Detmold. Populäre Musik mit jungen Spitzeninterpreten: Von Gregorianikbezügen aus der 1200-jährigen Geschichte bis hin zu Pop-Bearbeitungen deutscher Volkslieder bietet das Ensemble unter der Leitung von Anne Kohler zeitgenössische Musik vom feinsten, hochprofessionell dargeboten. Das Ensemble „pop up“ unter der Leitung von Anne Kohler ist ein Publikumsmagnet. Es trat schon mit den Rolling Stones auf und hat viele bedeutende Chorwettbewerbe gewonnen. „Star von morgen“ ist die beim Bundeswettbewerb Gesang Berlin 2021 mit dem 1. Preis ausgezeichnete Berliner Sängerin und Schauspielerin Rebecca Katharina Lorenz.

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Die Sprache der Sterne

30. August – 1. September 2024

6. – 8. September 2024

13. – 15. September 2024

Lesungen, Konzerte, Vorträge, Gespräche

 

Sehr geehrte Gäste des Via Nova Kunstfestes,

Die Corveyer Mönche haben ausdauernd in den nächtlichen Himmel geschaut. Kometen mit dem Glanz eines Schwertes oder flammende Feuerzungen deuteten sie als Vorzeichen für kommende irdische, meist kriegerische Geschehnisse. In ihrer Bibliothek lasen sie die antiken astronomischen Lehrbücher und befassten sich selbst mit der Berechnung und Erläuterung des Osterdatums.

Das Via Nova Kunstfest Corvey blickt in den inszenierten Lesungen und Konzerten, in Vorträgen von Astrophysikern und Kunsthistorikerinnen sowie in Gesprächen und Familienveranstaltungen weit in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Universums. Zeitlich und räumlich haben sich die Menschen von alters her an der Konstellation der Sterne orientiert, das Himmelszelt war Sitz von Göttern und Helden, heute erlaubt die astronomische Forschung weitreichende, schwindelerregende Einsichten in den Ursprung und den Fortgang des Lebens.

Das ausführliche Programmheft erscheint Ende Mai 2024

Welche goldene Schrift haben die antiken Philosophen und die Corveyer Mönche am Firmament gelesen, die heller als jedes Sonnenlicht war? Welche Sehnsucht und wieviel Trost bereitet die ‹Nacht mit ihrem schwarzen Kleid› noch heute, wenn Schriftsteller aus verschiedenen Kontinenten zu den Gestirnen blicken? Iannis Xenakis hat dazu das Stück ‹Pleiades› für sechs Schlagzeuge komponiert.

Der Himmel ist eine Metapher für das Sein, denn ‹im Leben ist’s wie am Himmel›: Jean Paul ist unbestritten der Dichter der großartigen kosmischen Visionen, das Universum löst sich in fabelhafte Landschaften und Traumbilder auf, wenn einer der Großen der deutschsprachigen Schauspielkunst seine Texte spricht.

‹Geißelt die bösen Sterne, die eingestimmt zu des Königs Tod›, spricht Angela Winkler einen Monolog aus Shakespeares Drama (Heinrich VI.) – begleitet vom Delian-Quartett, aber für die tragischen Gestalten des späten Shakespeare gilt: ‹unser Schicksal hängt nicht von den Sternen ab, sondern von unserem Handeln›.

‹Es war, als hätt‘ der Himmel die Erde still geküßt› – die Romantiker feiern die Nacht als Medium höherer Erkenntnis, der Mensch ist wach mit allen Sinnen, das Zauberwort bringt das Innere zum Klingen. Rezitation und Musik drücken das Lebensgefühl der Romantik aus und verschmelzen aufs schönste bei der ‹Nachtwache›.

‹Ich liebe den Mond immer noch›, schreibt die arabisch-amerikanische Schriftstellerin Etel Adnan, Nacht und Erinnerung vermitteln einander. Für Novalis ist die Nacht die Zeit der Möglichkeiten: für das Treffen der Liebenden, für das Magische, für alles das, was vor dem harschen Licht des Tages zurückschreckt. Diese orphische Weltansicht findet auch ihren Niederschlag bei Rainer Maria Rilke. Das Bild des Kosmos entsteht neu in seiner Dichtung: ‹Nun aber laß uns ganz / hinübertreten in die Welt hinein / die monden ist›. Wir freuen uns auf ein ganz besonderes Rilke-Projekt.

Zum Finale betritt die Sonne die Szenerie. ‹Schön bist du im Horizont des Himmels, du lebendige Sonne›, besingt Echnaton das Gestirn, und Francis Ponge begrüßt die Sonne 2285 Jahre später mit ‹Tag für Tag steigt eine gipfelnde Blume / empor zum First der Welt›.

 

Brigitte Labs-Ehlert, Künstlerische Leiterin

 

Kartenbüro: Thomas Trappmann: 05231 570150