VIA NOVA Lesung Ulrich Noethen, Konzert

VIA NOVA Lesung Ulrich Noethen, Konzert

Samstag, 7. September 2024 19.30 Uhr, Schloss Corvey, Kaisersaal

 

 

Lesung und Konzert

Ulrich Noethen Erleuchte, Dame, unsere Finsternis

Sternstunden der Renaissance

Michael Scotus war Gelehrter am Hofe des Stauferkaisers Friedrich II. Sein ‹Buch von den Bildern und Zeichen des Himmels› verbindet Astronomie und Astrologie. In diesem für das gesamte Mittelalter einflussreichen Text werden 48 Sternbilder beschrieben, bildlich dargestellt und astrologisch gedeutet. Noch bis in die Neuzeit hinein gab es die Vorstellung, dass ein Mensch charakterlich von dem Gestirn geprägt war, unter dessen Zeichen er geboren wurde. Freue sich, wer damals unter dem Bild des Erudanus oder des Kanunspielers geboren wurde, denn Ulrich Noethen wird lesen: ‹Der unter diesem Zeichen Geborene wird in der Welt angenehm leben. Er wird ein Musikant werden als auch ein Spaßmacher sein. Viele Güter werden ihm zuteil werden wegen seiner Vortrefflichkeit, und er wird sein Leben auf angenehme Weise beenden.› Dann geht es in die betörende Nacht der Einsamkeiten und Abschiede, der Liebe und der Schönheit mit Gedichten von Sappho, Petrarca, John Donne über Andreas Gryphius bis hin zu Joseph von Eichendorffs bekanntem ‹Es war, als hätt‘ der Himmel die Erde still geküßt›.

 

Maisky Trio: Lily Maisky, Klavier, Sascha Maisky, Violine, Mischa Maisky, Cello

Clara Schumann (1819 – 1896): 3 Romanzen für Violine und Klavier op. 22

Robert Schumann (1810 – 1856): Ausgewählte Stücke aus Dichterliebe, op. 48

Johannes Brahms (1833 – 1897) Klaviertrio Nr. 1 H-Dur, op. 8

Das große Cellist Mischa Maisky umspielt mit seinem Trio das gesprochene Wort. Die ‹Drei Romanzen› von Clara Schumann sind ‹innig gedacht und in zarter, duftiger Weise ausgeführt› (Neue Berliner Musikzeitung), die Atmosphäre der Melancholie wird durch zunehmende Beschleunigung aufgebrochen. Johannes Brahms hat sein Klaviertrio in H-Dur aus den Jahren 1853/54 fast vierzig Jahre später, 1889, grundlegend umgestaltet – das einzige Mal, dass er eine solch radikale Bearbeitung eines eigenen Werks vorgenommen hat. In der zweiten Fassung verbindet sich die jugendliche Inspiration mit der kompositorischen Meisterschaft des Gereiften, Erfahrenen zu einem grandiosen Werk. In dem für Brahms typischen Understatement schreibt er an einen Jugendfreund, er habe dem H-Dur-Trio ‹die Haare ein wenig gekämmt und geordnet›.

Mit Pause

 

Eintritt 45 / 40 / 35 €, Tageskarte 60 / 55 €

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Per E-Mail: [vianova@corvey.de]

Telefonservice: [05231 570150]